Auf unserer Neuseeland-Rundreise und bei unserem Frankreich-Trip konnten wir die Camping-Welt kennenlernen und wir waren begeistert. Sandra von CamperStyle erzählt in ihrem Gastbeitrag, wieso Camping für Ihre Familie der perfekte Urlaub ist und macht so direkt Lust selbst loszufahren.
Inhaltsverzeichnis:
Camping mit Kind – oder warum ich unseren Wohnwagen liebe
Ist man zu zweit, reist man anfangs von Großstadt zu Großstadt, von Sportclub zu Sportclub oder mit dem Rucksack durch die Welt. Kommen dann Kinder ins Reise-Spiel, verändern sich nicht nur der Tagesablauf, die eigene Sichtweise auf manche Dinge und der Geldbeutel, sondern vielleicht auch die Reisegewohnheiten.
Ich möchte Eltern, oder solchen, die es werden wollen, mit diesem Artikel ermutigen, das Abenteuer „Camping mit Kind im Wohnwagen“ zu wagen. Hier findet ihr Vorteile und Tipps für Familiencamping im Wohnmobil.
Kinder sind Gewohnheitstiere
Manchmal denkt bestimmt jede*r von uns: „Hach, mein innerer Monk mag das gerade nicht.“ Genauso fühlen sich (kleine) Kinder fast ständig. Kinder brauchen Routinen und feste Abläufe, um sich sicher zu fühlen und von einem sicheren Ort aus, in ihrem Tempo die Welt zu erforschen.
Camping kommt dem sehr entgegen, denn man hat sein „mobiles Heim“, einen den Kindern bekannten Ort, immer dabei. Sei es das Zelt, der Wohnwagen oder das Reisemobil. Es fühlt sich an wie Zuhause, es finden sich Dinge von Zuhause dort und es riecht wie Zuhause.
Kinder können sich in speziellen Familienwohnwagen und auch im Zelt ihr eigenes Reich so einrichten, dass sie sich maximal wohlfühlen. Es dürfen fünf statt nur ein Kuscheltier mitgenommen werden. Das Lieblingskissen und die Schnuffeldecke sind immer dabei. Und wie zu Hause auch hängen gemalte oder gebastelte Werke der kleinen Künstler an den Wänden.
Kinder sind freiheitsliebend
In Hotels fühle ich mich mit Kindern oft eingeschränkt, weil sie nicht so rennen, hüpfen und herumtollen können, wie sie es gerne möchten.
Natürlich macht man sich auch auf Campingplätzen nicht beliebt, wenn die eigenen Kinder sich wie die Axt im Walde aufführen – davon fühlt man sich ja selber bei fremdem Nachwuchs auch gestört und sollte deshalb auf die eigenen auch etwas achten.
Doch auf Campingplätzen gilt, wenn sie nicht gänzlich autofrei sind, eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die Kindern einen viel größeren Bewegungsradius gewährt, als einem manchmal lieb ist.
Glücklicherweise achten Nachbarn häufig sehr auch auf die fremden Mini-Camper und so wurde noch jedes unserer Kinder nach kurzer Suche wieder gefunden 😉
Viele Campingplätze bieten spezielle Areale für Familien mit kleineren Kindern an, in deren Mitte sich Spielgeräte befinden, sodass man stets die Kinder im Blick haben kann. Andere Plätze bieten sogar Kinderbetreuung und/oder Workshops, Kinderwanderungen und Vorführungen an. Sportangebote und Pools sind auch oft kindergerecht.
Für welche Art von Platz man sich auch entscheidet, eines haben sie alle gemein: Man ist den ganzen Tag draußen an der frischen Luft und die Kleinen fallen abends meist todmüde ins Bett.
Neue Freundschaften
Da gerade Camping bei Familien immer beliebter wird, muss man sich schon arg anstrengen, im Urlaub auf dem Campingplatz nicht auf solche zu treffen. In den allermeisten Fällen sind die Familien dort auch noch ausgesprochen nett. So kommt es nicht selten vor, dass bereits am ersten Tag neue Freunde mitgebracht werden.
Ob diese dann Deutsch, Französisch oder Niederländisch sprechen, tut der Verständigung keinen Abbruch, notfalls geht das mit Händen und Füßen. Wie bei den Erwachsenen auch.
Die lieben Nachbarn
Auch auf dem Campingplatz hat man Nachbarn, die meist in ähnlicher Lage wie man selbst sind, oder sich meist noch gut an die Zeit mit Kindern erinnern können. Im besten Fall sogar an die Zeit, als sie selbst mal welche waren.
So gibt es die netten, hilfsbereiten Nachbarn, aber auch die Phantome, von denen man nur ihre Urlaubsbehausung zu Gesicht bekommt, die Stuben- oder besser Parzellenhocker und allerhand andere Typen auf Campingplätzen zu finden. Wenn jede*r sich an das Motto „Jeder Jeck ist anders!“ erinnert, klappt das Zusammenleben reibungslos.
Dreckige Kinder sind glückliche Kinder
Auf dem Campingplatz muss ich mir keine Sorgen machen, dass unsere Kinder nicht pünktlich um 18 Uhr zum Abendessen gestriegelt und geschniegelt vor der Tür des Speisesaals stehen und womöglich quengelig werden. Was meist eine gewisse Quengeligkeit der umstehenden Erwachsenen zur Folge hat.
Beim Camping bestimmen nicht Essenszeiten den Tagesablauf sondern der Stand der Sonne oder das jüngste Mitglied der Familie. Jede Familie entwickelt eigene Essensgewohnheiten, die Sauberkeit des T-Shirts ist dabei drittrangig, besonders wenn es Wassermelone oder Eis zum Nachtisch gibt. Was man sowieso am liebsten ohne Oberbekleidung isst.
Alle haben Urlaub
Auf dem Campingplatz funktioniert es am besten, wenn jede*r seine Aufgaben kennt und diese zuverlässig übernimmt. So bleibt weder der Einkauf, die Essensvorbereitung, das Kochen oder Grillen und andere „lästige“ Dinge an einem Familienmitglied hängen.
Jede*r fühlt sich als wichtiger Teil der Campinggesellschaft, wenn sie oder er zu einem guten Gelingen beitragen dürfen. Außerdem macht man die lustigsten Bekanntschaften beim gemeinsamen Spülen.
Aber die Toiletten!
Zugegeben, es gibt sie noch, die Unisex-Toiletten ohne Klobrille, aber sie werden immer seltener, man könnte schon fast sagen, rar. In der Hauptsaison werden die Waschhäuser mehrmals täglich gereinigt, zudem trägt jede*r Nutzer*in selber mit zur Sauberkeit bei.
Denn wenn jede*r es so verlässt, wie er es gerne vorgefunden hätte (übrigens ein auf Campingplätzen, in sämtlichen Abwandlungen und Übersetzungen ins Deutsche, gerne gelesener Satz), ist schon viel gewonnen.
Sollte es mal nicht den eigenen Hygienevorstellungen entsprechen, wird nach Hinweis meist umgehend vom Campingplatzbetreiber Abhilfe geschaffen.
Zudem hat man nicht nur in Wohnwagen und Wohnmobil sein eigenes Klöchen ja dabei, auch im Zeltbereich gibt es findige Menschen, die mit verschließbaren Eimern gute Ergebnisse, und sei es nur nachts, erzielen.
Das liebe Geld
Für manche mag es sogar ein Hauptgrund sein, für viele auf jeden Fall ein angenehmer Nebeneffekt: Man kann beim Camping noch immer viel Geld sparen. Als Familie ist es möglich, auf schönen Plätzen bereits für 25 Euro pro Tag zu stehen.
Nach oben scheint die Grenze von Jahr zu Jahr weiter in die Höhe zu wachsen. Gerade auf den großen, bekannten und beliebten Plätzen zahlt man gut und gerne in der Hauptsaison 120 Euro für einen kleinen Stellplatz ohne Schatten. Dazwischen gibt es wirklich für jeden Geschmack und Geldbeutel eine schier unendliche Auswahl.
Und jetzt?
Wenn ich eure Neugier geweckt habe und ihr das Abenteuer Camping mit Kind wagen möchtet, empfehle ich euchir, mal einen Wohnwagen, ein Mobilheim, ein Zelt oder gar eine Glampingunterkunft in den nächsten Ferien auf einem Platz deiner Wahl zu mieten. So könnt ihr sehen, ob es wirklich euer gemeinsames Ding ist.
Sollte danach der Wunsch bestehen, mit eigener Ausrüstung in die nächsten Ferien zu starten, solltest du je nach Gusto und Budget überlegen, mit welchem Gefährt oder gar Zelt du losziehen möchtest. Dazu lege ich dir unsere Facebook-Gruppe „Camping-Anfänger“ ans Herz, wo jede Anfängerfrage erlaubt ist.
Viel Spaß im Campingurlaub mit Kind!
Sandra von CamperStyle
Praktische Wegbegleiter für Familien auf einer Wohnmobilreise
Die Kinder wollen für den Campingtrip gerne mitplanen und selbst einen Einblick in das Reiseziel bekommen? Kein Urlaub ohne die richtige Ausrüstung – das gilt auch für die Kids. Hier findet ihr unsere Empfehlungen für Camping-Reiseführer und passende Bücher für Kinder:
- Camping. Das große Handbuch*
- Campen für Anfänger: Die besten Camping Hacks mit Tipps zum Wohnwagen-Kauf*
- Camperglück Die schönsten Familien-Campingplätze in Deutschland*
- Campingführer: die schönsten naturnahen Campingplätze für Familien*
- Camping Logbuch: Kinder Reisetagebuch im Campingurlaub*
- Die Familien-Campingküche: Wenn’s allen schmeckt, ist der Urlaub gerettet*
- Camping Wimmelbuch: Bilderbuch ab 3 Jahre*
- Mein schönstes Malbuch Camping*
- Mehr Blogartikel von CamperStyle: ➚ CamperStyle Blog
- Facebook-Gruppe CamperStyle: ➚ Camping-Anfänger
- Findet weitere Tipps und Inspirationen für Camping.
- Fragt nach Erfahrungen und Tipps in unserer Familien-Community.
- Profitiert von unseren kinderfreundlichen Familienunterkünften und entdeckt Ziele, die perfekt zu euch passen!
* Partnerlinks, bei Buchung über diese Links erhalten wir eine kleine Provision, für euch ändert sich der Preis nicht.
Wir besitzen beides – ein feststehendes Mobilheim und einen fahrbereiten Wohnwagen. Die Kinder lieben beides! Ich kann es nur jedem empfehlen, der Spaß am Camping hat!
Hi Christian, dem können wir nur zustimmen 🙂 Viele Grüße, Nina von Familienreisefieber
Und wie freiheitsliebend Kinder sind 🙂 Wir besitzen einen Wohnwagen und unsere Kinder sehen wir nur morgens beim Frühstück und abends beim Abendessen. Den Rest des Tages sind sie mit ihren Freunden auf dem Campingplatz unterwegs. Das gibt es nur beim Camping!
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen
Liebe Nina,
witzig und charmant schreibst du & überzeugst mit deinem Artikel zum Thema Campingurlaub mit Kindern auf ganzer Linie. Tatsächlich ist die Idee: Campingbus mieten und losdüsen total verlockend, aber auch die hier von dir skizzierten Con’s (Klos, etc.) lassen einen doch etwas zurückschrecken – nächsten Sommer jedoch nicht mehr! Daher: grosses Dankeschön – insbesondere für die überwiegenden Pro’s!!
Immer gern, viel Spaß beim Camping!